Erfolgreicher Workshop „Künstliche Intelligenz – Dranbleiben im rasanten Wandel“
05.06.2025

Der von Ronald Senft (BZBM) veranstaltete und von David Röthler geleitete Online-Workshop „Künstliche Intelligenz – Dranbleiben im rasanten Wandel“ begann mit einer offenen Vorstellungsrunde. Ronald Senft eröffnete den Workshop offiziell und stellte die Verbindung zu den Bürgermedien (Offene Kanäle & Freie Radios) her.

David Röthler berichtete von seiner fast 30-jährigen Verbindung zu partizipativem Radio, seiner juristischen Vergangenheit und seiner aktuellen Tätigkeit in der Erwachsenenbildung und Hochschullehre. Zur Förderung der Vernetzung bat er die Teilnehmenden, ihren beruflichen Hintergrund und gegebenenfalls Links in den Chat zu posten. Viele Teilnehmende – darunter Expert*innen aus den Bereichen Bildung, Medien, Innovation und Coaching – stellten sich vor und trugen zu einem vielfältigen Austausch bei.

Um die rasante Entwicklung im Bereich KI zu veranschaulichen, zeigte David ein mit Veed.io erstelltes Video eines Mozart-Avatars, der die Gruppe begrüßte. Das Tool war brandneu und ermöglichte bereits eine Ton-Generierung. David verglich die KI-Entwicklung mit früheren Technologiesprüngen wie BTX oder dem frühen Internet, stellte aber klar, dass KI eine völlig neue Dimension erreiche. Ziel des Workshops sei es, Wege aufzuzeigen, wie man im rasanten Wandel mithalten und KI sinnvoll in die Bildungsarbeit integrieren könne.

Ein zentrales Werkzeug dafür ist die Transkription, die nicht nur der Dokumentation, sondern auch der vertieften Reflexion dient. David demonstrierte live den „AI Companion“ in Zoom. Dieser kann Inhalte zusammenfassen und Rückmeldungen geben – auch in mehreren Sprachen. Ein Teilnehmer gab zu bedenken, dass permanente Transkription das Lernklima beeinflussen könne. David zeigte Verständnis, betonte aber auch das Potenzial zur Selbstreflexion.

Anschließend stellte er den Ablauf des Workshops vor: Zunächst gab es eine kurze Präsentation zu Aspekten der KI, dann wurden nützliche Informationsquellen vorgestellt. Danach wurden Tools wie Gemini und ElevenLabs präsentiert und schließlich alternative Lernformate wie Barcamps, Lean Coffee und Communities of Practice.

David veranschaulichte die Geschwindigkeit der KI-Entwicklung mit Bildern und thematisierte Herausforderungen wie Energieverbrauch, Desinformation, Bias und die sogenannte technologische Singularität. Er zeigte die Plattform Pimeyes zur Gesichtserkennung, was eine lebhafte Diskussion auslöste. Während Ronald Senft vor Datenrisiken warnte, plädierte eine Teilnehmerin für die aktive Mitgestaltung europäischer KI-Systeme.

Ein zentraler Diskussionsstrang war die Frage, wie KI gesellschaftlich genutzt und gestaltet werden sollte. Ein Teilnehmer kritisierte den Begriff „künstliche Intelligenz“ und warnte vor der Vermenschlichung von KI, während andere das kreative Potenzial von KI hervorhoben. Sie sahen in ihr ein Werkzeug zur Demokratisierung von Bildung, politischer Analyse und Empowerment. Dabei diente das Dagstuhl-Dreieck (Verstehen – Experimentieren – Reflektieren) als Leitbild.

Nach einer Pause stellte David hilfreiche Quellen vor, darunter YouTube-Kanäle, X-Accounts und Fachportale wie „The Decoder“ und „KI News“. Auch seine eigenen Raindrop.io-Bookmarks stellte er zur Verfügung. Anschließend führte er Perplexity AI und die „Deep Research“-Funktion von ChatGPT vor. Besonders beeindruckend war das Tool NotebookLM, mit dem David live eine Mindmap aus dem Workshop-Transkript erzeugte und sogar ein KI-Radiogespräch simulierte.

Ein besonderes Highlight war der von David geklonte Voice-Chatbot, der mit seiner Stimme Fragen zu den Workshop-Inhalten beantworten konnte. Eine Teilnehmerin berichtete von einem Praxisbeispiel in einem Familienzentrum mit einem mehrsprachigen Avatar.

Abschließend diskutierte die Runde über europäische KI-Werte, Bias und politische Einflüsse. Eine Teilnehmerin betonte die Chancen zur Förderung von Diversität. Ronald warnte hingegen vor einer Dominanz durch Tech-Konzerne und möglichen politischen Rückschritten. Die Diskussion machte deutlich, dass Aufklärung, Mitgestaltung und klare ethische Leitplanken benötigt werden.

Zum Schluss verwies David auf die Community of Practice „Denkbar“, die sich im Lean-Coffee-Format regelmäßig trifft. Ronald Senft schloss den Workshop mit einem herzlichen Dank an alle Beteiligten und betonte die Bedeutung offener Lernräume in Zeiten des Wandels.